Alumna im Porträt: Noemi Christensen

Noemi Christensen studierte Wirtschaftsingenieurwesen am KIT. Schon früh faszinierte sie das Zusammenspiel von Technik, Wirtschaft und Mensch. Heute leitet sie bei Siemens ein Team für Strategic & Lean Transformation und arbeitet an der Schnittstelle von Strategie, Digitalisierung und Führung. Zuvor war sie unter anderem in der Forschung bei CAS Software AG zu Produktkonfiguration und als Dozentin an der Hochschule Karlsruhe tätig.
Welche wertvollen Erfahrungen und Erkenntnisse aus Ihrem Studium prägen Sie noch heute?
Ich habe die Vielfalt meines Studiums geliebt – von Volkswirtschaftslehre über Operations Research bis hin zu Informatik und technischen Fächern. Diese Bandbreite hat meinen Blick für Zusammenhänge geschärft und meine Offenheit für Neues geprägt. Diese Vielseitigkeit prägt auch heute meinen Alltag.
Besonders beeinflusst hat mich das Lernen und Arbeiten bei Professorin Nora Szech zur Verhaltensökonomie. Ihre Begeisterung war ansteckend – wir haben Paper analysiert, kritisch diskutiert und Forschung in die Praxis gebracht. Diese Art zu denken begleitet mich bis heute.
Welchen Mehrwert ziehen Sie daraus, Mitglied im Alumninetzwerk zu sein?
Ich nutze das Netzwerk bisher vor allem, um informiert zu bleiben über Forschung, Ausgründungen und Entwicklungen am KIT. Gleichzeitig sehe ich darin die Möglichkeit, etwas zurückzugeben. Die Förderung junger Menschen und ihre Weiterentwicklung liegen mir seit jeher am Herzen, als Tutorin, Betreuerin von Abschlussarbeiten und heute durch die Unterstützung des Deutschlandstipendiums. Das Stipendium ist für mich mehr als eine finanzielle Förderung. Es bietet eine ideelle Komponente, schafft Freiraum und ermöglicht Studierenden, sich zu engagieren oder kulturelle Erfahrungen zu sammeln. Ich war viele Jahre Teil des Physikerchors am KIT und finde es essenziell, dass Studierende die Freiheit haben, sich auch außerhalb der Hörsäle einzubringen und persönlich zu wachsen.
Welche Vision haben Sie für das KIT?
Ich wünsche dem KIT, dass es in dieser sich rasant wandelnden Welt weiterhin Studierende zu analytischem, kritischem und selbstständigem Denken befähigt, auch und gerade im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz. Wir müssen Wege finden, wie wir menschliche Intelligenz sinnvoll weiterbilden und KI als Werkzeug einsetzen können, um echte Mehrwerte zu schaffen: in der Forschung, in der Anwendung und im Umgang mit den großen Krisen unserer Zeit. Das KIT soll ein Ort bleiben, an dem wir lernen, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen und das Potenzial neuer Technologien zum Wohl der Gesellschaft zu entfalten.